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Dezember 2021 – me rüschtet sich uf s gross Fescht

 


Rund um den OP Dippel 2021

Vorbereitung

Der diesjährige OP Dippel begann für den APV bereits 3-4 Monate vor dem Anlass. Serval, der Bezirksleiter informierte im Frühling, dass alles normal im grünen Bereich abliefe und im Juni die ersten Informationen zu erwarten seien.

Tatsächlich meldete sich Anfang Juni Serval mit der Anfrage, ob ich ihm die Routen der alten OP Dippel schicken könne, da man dem OK «etwas unter d’ Ärm griffe mues». Vor allem mit den Unterkünften könne es noch heiss werden.

So stellte ich die Routen der letzten 20 Jahre zusammen und berichtete, wo die OPK’s überall gestartet waren. Die Wahl fiel auf Breitenbach und somit war mir klar, dass die neue Route dem Dippel von 2015 anlehnte. Da mittlerweile der Aufwand mit den Behörden immer aufwändiger ist, entschied man, dass die Route sich nur im Kanton Solothurn befinden solle. Ein OP Dippel mit Posten in zwei Kantonen würde den administrativen Aufwand mit den Behörden verdoppeln.

Nachdem das OK die Route rund um alle Wildruhezonen gelegt hatte, kam die Eingabe für die Bewilligung ans kantonale Amt für Wald, welches nun die weiteren Amtsstellen, Revierförster und betroffenen Gemeinden «anhörte» und auf deren Stellungnamen wartete, um danach die Bewilligung zu erteilen. Ach wie einfach war es doch früher einen OP Dippel zu organisieren…

Inzwischen erhielt ich bereits die ersten Zusagen für die Teilnahme am APV Posten. Bis zum OP-Dippel waren es 11 APV-ler, soviele wie noch nie.

Am 8. August (6 Wochen vor dem Anlass) verteilte das OK die Informationen mit den Postenstandorten. Das Thema vom OP-Dippel lautete Zeitepochen und uns wurden «Die Goldenen 20er Jahre» zugewiesen.

Sofort informierte ich den APV mit dem Thema und sammelte Ideen für das Postenthema.

OP-Dippel Karte

Nun erstellte ich wie jedes Jahr eine 1:25000 Karte vom OP-Dippel. Die Karte enthält jeweils alle Posten mit Koordinaten der Abteilungen und ist auch für die APV-ler bestimmt, die den OP Dippel unter die Füsse nehmen wollen. Zudem ist das OK dankbarer Abnehmer der Karte.

Gestrecktes Wegkroki

Seit 2017 übernimmt der APV das Zeichnen vom gestreckten Wegkroki. Während vielen Jahren war dies eine unsichere Sache, nicht etwa weil die OPK nicht Kroki lesen konnten, sondern weil das Kroki oft erst in letzter Sekunde nur anhand der Karte erstellt wurde. Die Folge war, dass die Läufer mit dem ungenauen Kroki oft viel Zeit mit Umherirren verloren.

So war ich am 12. August im Gelände unterwegs um das zuvor mit den Geodaten gezeichnete gestreckte Wegkroki zu verifizieren und mit weiteren Geländedetails wie Bänkli, Pfosten, Hinweistafeln und weiteren markanten Wegpunkten zu ergänzen.

Wegkroki zwischen Posten 9 und 10

Gleichzeitig stellte ich fest, dass der Posten 10 an der Gabelung eines 6.Klasse Weg sein sollte, einem denkbar ungeeigneten Standort, inmitten von Brombeeren in einem dichten Jungwald. Geeigneter war etwa 220 m weiter westlich ein Grillplatz bei der Wannenmatt. Zudem ist in der Nähe ein Parkplatz für Besucher einer Kirschenplantage, wo die Postenmannschaft abseits der Route die Autos parkieren konnten.

Dem Antrag zur Postenverschiebung wurde stattgegeben und der Posten 10 hatte einen super Postenplatz.

Rekognoszieren vom APV Posten

Wenige Tage später trafen sich Kiwi und Grille um den APV Posten zu rekognoszieren. Der Posten ist der Grillplatz der Gemeinde Fehren oberhalb des Wasserreservoirs am Waldrand. Der ebene Platz hat neben einer Feuerstelle mit Grill auch einen Tisch und Bänke. Fazit: Ein Top Postenstandort mit genügend grosser Fläche und geeigneten Bäumen um die Blachen zu zu montieren. Wir waren uns sofort einig wie unser Posten mit Küche und Bühne aussehen wird.

Danach kam der obligate Besuch bei der Gemeinde, bei der wir uns vorstellten und unsere Anwesenheit am OP-Dippel und die Route der Läufer ankündigten. Für den Eintrag des OP-Dippels im Gmeiniblettli war es bereits zu spät. Da die Strecke in Fehren nur im Wald verlief, musste man keine Landwirte informieren, dass OPK’s die Hofhunde nachts aufschrecken könnten. Auch die Ansprechperson für den grossen Privatparkplatz von der Baumschule mit Parkverbot bekamen wir auf der Gemeindeverwaltung. So waren die Parkplätze der Postenmannschaft und eventueller Besucher vom APV-Posten geregelt.

Postenmannschaft und Postenthema

Laufend gab es Zu- und Absagen für die Teilnahme am APV Posten, was die Postenorganisation und Ausgestaltung sehr erschwerte. Es sollte eine Charleston Bar entstehen, wo die Läufer auf einer kleinen Castingbühne einen «Charleston» tanzen sollten, der von uns auf Video festgehalten wurde. Unsere Verkleidung im Stil der 20er Jahre, sollte den Besuchern das Gefühl jener Zeitepoche nahe bringen.

Inzwischen arbeiteten alle an der Vorbereitung für den Posten. Misa stellte die Musik und Demofilmli zusammen und druckte Bilder und Plakate um den Posten in eine Charleston-Bar zu verwandeln. Zudem war er verantwortlich für die zeitgemässen alten Kameras und das nötige Musik- und Videoequipment. Kiwi stellte mit Floh den Menüplan zusammen, ein Mehrgänger der dem Thema angepasst war.

Apéro:             Thonbrötli ohni oder mit riichlich Zibele

Vorspeise:      Hors-d’œuvre Teller zum Auftakt

Hauptgang:     Rindsragout mit Spätzli aus der Pfanne
Variante: Spätzli mit Brotkrümelkruste und Zwiebelschweize
Dazu Gemüse aus der Pfanne in Butter gewendet

Dessert:    Gebogenes mit Feuer und Schall und einem Bolle Glace

Twix und Ronja befassten sich mit den Verkleidungen für die Bühnenauftritte, passenden Hüte und zeitgemässe Kleider lagen in der ‚Garderobe‘ bereit. Sprudel und Sprütz ergänzten die Charleston Bar mit allerlei Getränken für einen passenden Drink nach dem Bühnenauftritt. Kiwi und Chinchilla organisierten Tisch, Bänke, Bühne, Kücheneinrichtung. Grille brachte Blachen, Seile, Pavillons, Gasrechauds, LED-Beleuchtung, Tücher und die exklusiven schwarz-gelb schwarzen Johanniter – Kravattenringe. Kraye und Sprysse brachten aus Ihrem Fundus weitere Utensilien für die Posteneinrichtung mit.

Postenaufbau am 18. September

Am OP-Dippel traffen ab 10 Uhr die ersten APV’ler am Posten ein,  das Aufstellen des Postens begann. Über dem Seilgerüst lagen die zwei 5 x 7 m Blachen, die das Dach und Seitenwand vom Posten bildeten. Der 3 x 3 m Küchenpavillon lag im hinteren Teil vom Posten; ausgestattet mit Gasherd, Rüsttisch und dem zusammengeschraubten Küchenschrank. Die Bühne mit ‚Garderobe‘ bestand aus einem weiteren Pavillon. Der dritte Pavillon war der Eingangsbereich mit der Posten-Administration. Neben dem Zusammensetzen eines Kerzengestells wurden die Wände mit Leinentüchern drapiert und die Bilder aufgehängt. Gleichzeitig wurde die Bar liebevoll eingerichtet, dort lagen auch die Kravattenringe für die Läufer bereit. Die Beleuchtung mit verschiedenen LED-Lampen wurden von drei 12V Batterien versorgt und reichten die ganze Nacht. Zum Schluss wurde noch die Video- und Musikanlage in Betrieb genommen – der Posten war bereit für die ersten Läufer.

Nun wurden noch die Ämtli verteilt, damit der Postenbetrieb läuft und sich die Läufer wohl und geborgen fühlen und der Besuch zum bleibenden Erlebnis werden konnte.

OPK am Posten

Bereits am Start erhielten alle Läufer eine persönliche Einladung für den APV Posten. Bei der Registrierung am Posten werden alle Gruppen erfasst und das Eintrittsticket kontrolliert. Denn wie in der Prohibition der 20er Jahre dürfen nur vertrauenswürdige Personen unsere Charleston Bar besuchen.

Persönliche Einladung für die Charleston Bar

 

Zur Einführung erhielten die Besucher ein Tablett mit Filmsequenzen aus den 20er Jahre, mit den damals typischen Tanzschritten. Alsbald durften sie sich in der Garderobe hinter der Bühne für den grossen Auftritt umziehen und kurz vorbereiten. Nach der kurzen Probe zeichneten wir die Darbietungen per Video auf.

Danach gab es an der Bar ein Getränk ‚freier Wahl‘ für alle Läufer. In der Prohibition wurde der Whisky in Sirupflaschen versteckt – bei uns war es umgekehrt: Wir servierten Tee und Sirup in Whiskyflaschen…!

Als Belohnung für das erfolgreiche Casting erhielten sie auch den APV OP-Dippel Member Kra-vattenring in den Johanniterfarben. Diesen gibt es exklusiv nur am APV Posten und zeichnet die Träger aus, bei uns am OP-Dippel gewesen zu sein. So erkennt man schweizweit jeden Pfadi der am OP Dippel beim APV vorbei kam.

PS:  Der gelbe Installationsdraht wird weltweit nicht mehr hergestellt um Verwechslungen mit dem gelb-grünen Erdleiter zu vermeiden. Wir stellen den gelben Draht mit einem speziellen Verfahren selber her.

Zum Schluss erhielten die OPK’s die Routenaufgabe zum nächsten Posten in Form eines Kartenausschnittes.

Was die OPK allerdings erst am Ziel bemerkten, war das Filmli vom Charleston-Tanz das wir Ihnen direkt aufs Mobilphon sendeten. Viele bedankten sich für diese Überraschung.

Abbruch und Postenauflösung

Um 5:15 erreichten uns die nach 1.5 Stunden Warten letzten beiden Gruppen. Unser Posten war zu diesem Zeitpunkt bereits stark zurückgebaut und nur noch teilweise betriebsbereit. Danach räumten wir alles zusammen und verabschiedeten uns nach dem «Fötzele».

Es fuhren alle müde, aber sehr zufrieden nach Hause. Mich freut besonders, wie wir erleben durften dass sich alle Läufer an unserem Posten engagierten und trotz der grossen Strapazen so aufgestellte Darbietungen zeigten.

Als letzter Akt vom OP Dippel 2021 brachte ich um 6:30 noch alle Unterlagen ans Ziel – dort traf um 07:13 die letzte Gruppe ein…

Hier jetzt der Link zum offiziellen Film vom OP Dippel 2021:

https://apv-johanniter.ch/september-2021-wieder-aktiv/

Markus Fuhrer v/o Grille

November – Die späte 71. Mitgliederversammlung vom 4.11.2021

71. Jahresbericht 2020 des Obmanns

«Eine weise Frau sagte zu einem Bauern: „Willst du glücklicher werden, dann nimm jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in deiner linken Hosentasche mit. Und wenn du etwas Schönes erlebst, dann hole eine der Bohnen heraus und stecke sie in deine rechte Hosentasche. Am Abend schau dir diese Bohnen an und versuche, dich an alles zu erinnern.   Das wollte der Bauer auspro­bieren. Am Anfang kam es selten vor, dass er in seine linke Tasche griff. Doch schon nach kurzer Zeit merkte er, wie mehr und mehr Bohnen in die rechte Hosentasche wanderten: als die Morgenluft so frisch duftete, als die Amsel ihr Lied anstimmte, nachdem er mit dem Nachbar freundlich gesprochen hatte, und bei vielen weiteren kleinen Freuden des Tages. Abends betrachtete der Bauer jeweils die gesammelten Bohnen. Anfänglich fiel es ihm schwer, sich an alles zu erinnern. Zunehmend wurde es aber  leichter, die schönen Erfahrungen nochmals nachzuempfinden. Danach schlief der Bauer jeweils zufrieden ein. Der Bauer merkte, wie viel aufmerksamer er geworden war auf das Positive und die kleinen Glücksmomente, die sich anbieten zu achten.“      (Bohnen des Glücks – Bahnhofskirche.ch)

Liebe APVlerinnen und APVler

Warum schreibe ich euch das in meinem Jahresbericht?

Als alter Geschichtenerzähler nutze ich jede Gelegenheit ‚meinen‘ Pfadis eine kleine, wenn auch geklaute Geschichte,  zu erzählen….weil es sonst über das erste Covid-Jahr vom APV nicht viel zu berichten gibt.

Im vergangen Jahr verliessen uns Heiner Streckeisen, Wiesel und Ernst Zürcher, Wespi. Wir bewahren ihnen ein ehrendes Andenken.

Ein einzig Mal durften wir uns zu einem Stammtisch treffen. Punkt

Als einzige, wirkliche Aktivität  betrieben wir am OP-Dippel unseren Posten als  ‚APV – Opera‘. Der Besuch in der Oper mit Tickets für alle Läufer war ein grosser Erfolg (auf der Homepage gibt es auch ein Filmli darüber). Punkt

Bis zum Schluss glaubte der Vorstand und Thomas Müry,  Mammut, dass wir die Waldweihnacht durchführen könnten, auf Grund der just dann verschärften Schutzmassnahmen musste auch dieser besinnliche Jahressschluss ausfallen. Punkt

Vielleicht ist es darum ja gut, wenn wir es dem Bauern in der Geschichte gleichtun und lernen, das Positive und die kleinen Glücksmomente zu erkennen und zu geniessen. Damit auch in unserem rechten Hosensack jeden Tag ein paar Bohnen landen!

Aesch, im September 2021(!)                                  Christoph Zacher, Misa